Montag, 4. August 2008

Sechs Tage Himmelblau

Die Exkursion der 5. Klassen nach Tönning


Gemeinsam mit ihren Lehrern Frau Ehlenberger, Frau Fröber, Frau Schwind, Frau Stefan und Herrn Rusam und unseren zwei „Rettungsschwimmern“ Paul und Marco aus der K13 haben die fünften Klassen unserer Schule sechs wunderschöne und sehr lehrreiche Tage in Tönning verbracht. Um sechs Uhr, als wohl alle anderen RWGler noch friedlich in den Federn lagen, fuhren wir am Samstag früh von Bayreuth aus ab. Nach zehn Stunden Busfahrt erreichten wir unsere Jugendherberge – gerade rechtzeitig zum Abendessen. Da alle von der langen Anreise müde waren, ließen wir den Tag geruhsam bei einem Spaziergang auf dem Deich (Vorsicht, Schafsköttel!) ausklingen.

Bei herrlichem Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad wurde am nächsten Tag die Wattwanderung angetreten. Hier erfuhren die Schüler so einiges Wissenswerte über das Watt und die darin lebenden Tiere, konnten aber – zum Erstaunen der Wattführer – auch schon erlerntes Wissen anbringen. Einen Höhepunkt der Wattwanderung bildete sicherlich der Gang durchs Schlickwatt, in dem es sich herrlich versinken und plantschen lässt. 87 schwarzbeinige (und zum Teil auch schwarzarmige) Jungen und Mädchen mussten sich anschließend im Priel wieder sauberschrubben. Danach wurde endlich ein Wattwurm ausgegraben und betrachtet – schließlich gehört das zu einer ordentlichen Wattwurm-Exkursion dazu! Bei dem anschließenden Abstecher zum Strand konnten wir auf eindrucksvolle Weise lernen, wie rasch das Meer bei kommenden Flut ansteigt: Als wir vom Plantschen im Meer zurückkamen, schwammen einige unserer Rucksäcke, die wir weit weg vom Ufer abgestellt hatten, schon im Wasser. Eiligst mussten wir zusammenpacken und zum Bus zurücklaufen. Abends standen Sport, Spiel und Spaß auf dem Programm.

Der nächste Tag führte uns wieder ans Meer, diesmal in die Salzwiesen. Hier gab es eine interessante Führung, bei der den Schülern mit Hilfe vieler Spiele die Flora und Fauna dieser Landschaft erklärt wurde. Und für uns Lehrer war es nett anzusehen, wie sich die Fünftklässler auf der Suche nach einer bestimmten Pflanze auf allen Vieren schnüffelnd durch die Wiesen bewegten oder wie sie als Deichschaf mit geschlossenen Augen nach einer Aster suchen mussten… Am Nachmittag stand wieder Erholung am Strand auf dem Programm, wobei hier an der Nordsee die Devise gilt: Vor dem Sonnenbad am Meer hat Gott den langen Marsch durch das Watt gestellt. Und so mussten auch wir kilometerlang laufen, um ans Ziel zu kommen. Dann aber plantschten, prusteten und tauchten neunzig zufriedene Fünftklässler im Meer.


Am nächsten Tag machte unsere Gruppe die Seehundstation Friedrichskoog unsicher, lernte dort endlich den Unterschied zwischen Seehund und Kegelrobbe kennen und kaufte anschließend den Souvenirladen leer. Auch heute ging es wieder an den Strand, was bei Temperaturen um die 34 Grad einfach die beste Möglichkeit war, den Nachmittag ausklingen zu lassen. Am Abend erwischte es leider Herrn Rusam, der sich beim Fußballspielen im Eifer des Gefechts den Mittelhandknochen brach. Er wurde aber gleich am nächsten Tag in der recht idyllischen Tönninger Klinik operiert und konnte mit uns zusammen die Heimfahrt im Bus antreten. Herzliche Genesungswünsche für ihn an dieser Stelle!

Der Rest der Gruppe erkundete an diesem Tag Tönning im Rahmen einer Stadtrallye und vertiefte im Wattforum Multimar die erworbenen Kenntnisse über das Watt. Als besonderes Highlight durften die Schüler hier in Kleingruppen im Labor experimentieren, Muscheln unter dem Mikroskop beim Fressen beobachten und Seesterne streicheln. So macht Lernen wirklich Spaß!


Am Abend ging es dann rund beim Bunten Abend. Hier wurden von den Schülern neben tollen Tanzeinlagen, einer Robbenshow und einer Einradvorführung auch Sketche dargeboten, bei denen bisweilen auch starke Ähnlichkeiten mit lebenden Lehrern nicht zu leugnen waren… Auch Mister und Miss Tönning 2008 wurden gewählt, und Quizspiele mit Lehrern veranstaltet. Außerdem wurden die Sieger der allabendlich durchgeführten Zimmerolympiade sowie der Stadtrallye verkündet und mit Preisen geehrt.

Am Donnerstag nach dem Frühstück (und der obligatorischen Zimmerkontrolle) hieß es dann leider schon wieder Abschied nehmen von Tönning. Nach weiteren zehn Stunden Busfahrt (die aber viel schneller vergingen als die Hinfahrt) landeten schließlich alle 87 Wattwurmexpertinnen und -experten wieder glücklich bei ihren sehnsüchtig wartenden Eltern.
Ein besonderer Dank an Frau Fröber, die trotz verletzter Schulter tapfer ihre neunzig Deichschäfchen durch diese Woche führte!


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